Autorin Sandra Rehschuh

Ich erblickte am 18. Dezember 1984 in Pirna, während eines Schneesturmes, das Licht der Welt.

Doch schon nach wenigen Stunden hatte ich das Stadtleben satt und kehrte Pirna den Rücken zu. Meine neue Heimat lag in einem kleinen Dörfchen namens Cunnersdorf.

Aber auch von dort trieb es mich drei Jahre später weiter.

Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich das kleine, aber berühmte, Städtchen Königstein, das nun zu meinem neuen Zuhause wurde.

Die Festung Königstein nährte von diesem Moment an meine Fantasie und so begann ich, zuerst - zugegeben, undefinierbare und krakelige - Gestalten zu malen, die in den Wäldchen umher lebten und mit fünf Jahren schrieb ich dann meine erste Geschichte über diese Gesellen.

Leider holte mich bald das wahre Leben ein und beendete meine Karriere im Kindergarten.

Von nun an hatte ich ein neues erklärtes Ziel: Lehrer ärgern!

Aber leider sahen diese das ganz anders ... Anfänglich rebellierte ich noch gegen die Lehrer, die ständig über zu lange Aufsätze schimpften. Doch wurde ich dieses Kampfes bald müde und ergab mich in mein Schicksal.

Das Schreiben rückte immer weiter in den Hintergrund, andere Dinge wurden wichtiger. Eigentlich nur eine Sache: Die Feuerwehr.

Regelmäßig brachte ich meine Eltern zur Weißglut, wenn ich während des Essens aufsprang, weil mein Pieper alarmierte, und zum Einsatz rannte. Oder weil ich erst spät von den Übungen heimkehrte.

So vergingen die Jahre. Ich erhielt meinen Realschulabschluss und begann eine Lehre zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (was nichts anderes als Krankenschwester bedeutet), die ich auch erfolgreich abschloss.

Endlich von der Schule und dem ewigen Lernen befreit, erinnerte ich mich an meine früheren Schreibversuche und begann einfach drauf los zu schreiben. Innerhalb kurzer Zeit entstand ein Fantasyroman, den aber niemals jemand anderes als meine Schublade sehen wird ;-) Nach und nach begann ich mich mit dem Handwerk "Schreiben" auseinanderzusetzen, verbrachte unzählige Stunden vor dem Rechner und noch mehr mit dem Kopf unter einem Kissen, damit keiner meine Frustration sah. Aber aufgeben, das kam für mich nicht in Frage. Ich schloss mich einem Autorenforum an und mit Hilfe der dortigen User schaffte ich meine erste Veröffentlichung.

Ja, und heute verbringe ich jede freie Minute mit dem Schreiben - ob es nun das Tippen an sich ist, Recherchen durchführe oder nur das nächste Kapitel plane - ein Stift ist immer mit dabei.

Leider reicht es nicht, um davon leben zu können, weswegen ich weiterhin in meinem erlernten Beruf, in der außerklinischen Intensivpflege, als Teamleiterin arbeite.

Königstein habe ich leider auch den Rücken zuwenden müssen und lebe heute mit meinem Lebensgefährten und zwei Katzen in Dresden.


2007 veröffentlichte ich dann endlich meine ersten Kurzgeschichten und Gedichte und 2009 folgte die Herausforderung, eine Anthologie herauszugeben. »Wir sind Gedichte«, ist ein Lyrikband, dessen Erlös der Familie eines befreundeten, mittlerweile leider verstorbenen, Autors zu Gute kommt.

Mit Freude widmete ich mich 2009 noch einem weiteren Anthologieprojekt: »Ratzkatz – Katzen wollen leben!« Auch der Gewinn dieser Geschichtensammlung wird gestiftet; An das Katzenhaus Luga in Dresden.
2010 bekam ich die Chance, mit der sie längst nicht mehr gerechnet hatte: Ich durfte mein erstes Kinderbuch veröffentlichen!
»Ein Sternlein auf Reisen – In einem Land unter unserem Bett« erschien im Mai 2010 im CODI- Verlag.


Zu Anfang habe ich mich nicht bewusst dafür entschieden, Kinderbücher zu schreiben. Ein Satz reihte sich an den anderen, die Figuren wurden lebendig und führten meine Hand. Ich war nur ein unbeteiligter Zuschauer, der die Finger zur Verfügung stellte. Heute bin ich sehr dankbar dafür. Ich darf das „Kind-Sein“ ausleben, meine Figuren aus längst vergangenen Tagen wieder auferstehen lassen und dabei auch anderen Kindern ein Freude machen. Oder ihen die Ängste nehmen, so, wie ich es in "Ein Sternlein auf Reisen" versuche.


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