„Qualquell“ von Stefan Jahnke




Mystery-Thriller
Paperback, eBook
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
März 2011
ISBN 978-3-8391-8835-4


Neu: Qualquell ist jetzt auch als eBook erhältlich: € 15,99


Januar 2011. Seit zwei Jahren sterben Mädchen im Saalfelder Ortsteil Garnsdorf. Selbstmord? Die Umstände deuten darauf hin. Und doch zeigen weder familiäres Umfeld, schulische Leistungen, noch die Psyche der toten Mädchen Auffälligkeiten. Kommissar Koller bittet seinen Frankfurter Kollegen und Freund, Polizeirat Wolf, um Amtshilfe und Unterstützung.
Der hat bereits Probleme, muss Sarah, seine fast volljährige Tochter, vor einem Betrüger und Vergewaltiger schützen, geht dabei zu weit und wird suspendiert. Doch plötzlich möchte das BKA, das er genau diesem Hilferuf Kollers nachgeht. Aber Sarah jetzt allein lassen?
Zusammen mit ihr und der Unterstützung aus Wiesbaden reist er nach Thüringen, übernimmt den Fall und entdeckt Erschreckendes.
Ein neuer und noch mysteriöserer Todesfall verheißt Gewissheit. Die modernen Medien, die auch Sarah in die Fänge eines Betrügers trieben, scheinen die einzige Verbindung zwischen den toten Mädchen zu sein. Denn gleiche Wohnlage und Schule scheiden für Wolf als Motiv aus.
Wer jedoch manipuliert die Mädchen? Das KGB-nahe russische Forum, welches sich doch eigentlich mit anderen, noch viel schlimmeren Verbrechen beschäftigt, die verschlossen wirkende Schulleiterin, der Informatiklehrer oder doch die mysteriösen Umtriebe im Pub nahe Saalfeld?



Leseprobe

Kapitel 2 - Trübsinnige Stimmung (Auszug)

...

Ein paar Stunden rollen wir schon gen Saalfeld. Sarah sitzt neben mir und hört ihre Musik im MP3-Player. Ich versuche, mir die Verkehrsmeldungen nicht zu sehr nahegehen zu lassen. Es soll noch eine Weile dauern, ehe wir ankommen. Nicht der nächste Weg.
"Papa, muss ich da in die Schule?"
Na, Mädel, was denkst Du denn? Natürlich musst Du. Und das Ganze hat nicht nur mit dem Fall, sondern eben auch vor allem mit Disziplin und der viel beschriebenen deutschen Schulpflicht zu tun.
Sie sieht etwas genervt herüber zu mir. Ich zähle die letzten Meter Autobahn. Dann muss ich gut und gerne noch eine Stunde über Land. Kann ja heiter werden. Dabei spricht man von einem Industriestandort… irgendwann sah ich mal diese alten Plakate vom Beginn der DDR-Zeit… ‚Max braucht Wasser!' Da ging es wohl um die Maxhütte in einem Ort namens Unterwellenborn. Ja, ein wenig musste ich mir schon das Gebiet im Internet ansehen. So ganz ohne Wissen dahin fahren… mache ich nicht mal bei einem Kurzurlaub.
Klick… nun wird sie mich erst einmal ignorieren. Der iPod ist an und sie schwebt in der Welt ihrer Musik. Damals habe ich ihr noch die ersten Titel selbst draufgespielt, mich aufgeregt, dass man zum Gerät nicht einmal eine Installations-CD bekam und gut einhundert Megabyte aus dem Internet laden musste. Dafür klappte dann mit dem ersten ‚Betanken' alles hervorragend. Heute aber tauscht sie die Musik mit ihren Freunden, in der Schule oder übers Internet. Ich glaube, wenn meine IP-Adresse zuhause nicht für sämtliche Datenspeicherung gesperrt wäre, hätte ich schon einigen Ärger bekommen. Tauschbörsen… na ja, da kann man doch als Vater reden, wie man will. Dem treuen Kuhaugenblick des Töchterleins entgeht man nicht und sperrt doch die entsprechenden in der Presse stehenden Ports nicht wirklich. Reiner Selbsterhaltungstrieb! Dafür hat sie eben auch genug Musik, auf ihrem kleinen Gerät. Muss man sich ja hüten, dass das Ding nicht zerbricht… so klein, schmal, dünn… na ja.
Hoppel… ein Schlagloch… noch eines… und wieder. Ich denke, das ist eine Bundesstraße? Ja, der Winter war hart. Aber das hier, das ist eher… schon wieder denke ich an den Mond mit seinen vielen Kratern. Ja, hat schon etwas davon.
In Gedanken sehe ich Neros am Straßenrand stehen und mir winken. Nicht ein Wort sprach mein Chef… man kann fast schon sagen, mein Exchef… ich schickte ihm dann nach dem kurzen und kühlen Anruf nur die Dokumente zu und er reagierte nicht einmal darauf. Er wolle mich anrufen… na ja, diese typische Rede, die wir immer wieder selbst benutzen… ‚don 't call us , we call you!' Lustig und erschreckend zu gleich. Ich sollte mich zumindest nicht daran halten. Wenn ich seine Unterstützung brauche, rufe ich ihn auf jeden Fall an.
Schon wieder diese Löcher. Ich hasse das. Und der Gegenverkehr… na ja, was will man erwarten.
Rumms… wir stehen in einem Loch. Und da kommt das Nächste. Ich sollte erst einmal rechts ranfahren und den Hauptstrom vorbeilassen. Hinten scheint es etwas dünner zu werden. Dann kann ich besser ausweichen. Hoffe ich.
Der Neros… in seinem spartanisch eingerichteten Büro wirkte er fast sympathisch. Und doch ist da eben diese alte Abneigung zwischen der normalen Polizei, dem Land und dem Bund. Die Kanzlerin steckt nicht dahinter.
Neben uns steht ein Dixi-Häuschen. Sarah geht dahin. Sie hasst diese Dinger. Hat sie mit Beate gemeinsam. Die konnte fast nicht dahin gehen… wie auch nicht auf die Plumpsklos in einigen Almhütten. Inzwischen baut sich das in den Alpen immer mehr zum Touristenmagneten aus und ich habe den Eindruck, da eher in Viersternehotels zu kommen, als in eine alte Hütte, in der wirklich mal gearbeitet wurde. Dabei war das in Kärnten vor einem Jahr noch gänzlich anders. Aber diese Häuschen sind zumindest eine Notvariante, wenn gar nichts mehr geht. Und wenn man eben auf der Autobahn vergisst, mit Papa zu reden, dann muss man… ich glaube, ich denke zu lange über diesen Quatsch nach!
Plakate. Da stehen Plakate und auch einige Spruchbänder hängen in der Gegend herum.
‚Keine Autobahn' und ‚Unsere Kinder wollen auch noch einen Baum sehen' Das klingt nach Ärger. Werde Koller fragen, was man an der Strecke plant. Der Zustand, hier nur über eine Landstraße… na ja, Bundesstraße eben… über so etwas nach Saalfeld zu kommen, der ist nicht in Ordnung. Ich sehe laufend kleine und größere Betriebe an der Straße… die müssen doch auch irgendwie liefern. Glaube ich zumindest ganz fest. Wie soll das aber gehen, wenn… na ja.


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