„Pestkolonie“ von Stefan Jahnke



Cover Pestkolonie


Kriminalroman
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
August 2012
ISBN 978-3-7322-3304-5



Frühjahr 1995, Friedewald in Sachsen.

Die aufstrebende Portobank eröffnet im Dorf zwischen dem weltbekannten staatlichen Gestüt Moritzburg und der Landeshauptstadt Dresden ihre modernste Bankfiliale. Nachdem den drei in argen finanziellen Nöten steckenden Anwohnern Holger, Frank und Gerd mit viel Glück ein spektakulärer Bankraub gelingt, sie aufgrund der bevorstehenden Zahlungen für Zuchtkosten des Gestüts Millionen erbeuten, werden sie vorerst unbeachtet, dann unter Aufsicht des Bundesgesundheitsamtes Opfer einer lange ausgerotteten Seuche, die sich im Umland schnell zur Pandemie ausweitet.

Kommissar Kartmann, genervt von Hobbyermittler Weidenfelder und gehetzt durch die Presse, ermittelt aufgrund der Erregersuche schnell die Täter des Bankraubes.

In fester Überzeugung, Zusammenhänge zwischen aktuellen Erkrankungen und Todesfällen, alten Berichten über von Deutschen und Russen genutzte Bunkeranlagen und bis in die Nazizeit zurückreichenden, immer noch ungeklärten Ereignissen im Moritzburger Teichgebiet zu finden, ermittelt Weidenfelder unbeirrt und gegen alle Schutzmaßnahmen der Behörden weiter.

Was geschah einst im Forsthaus des längst verschwundenen Dorfes Kreyern und wer klärt trotz Behördenwillkür und eisigem Schweigen letztendlich diesen spannenden Fall?



Leseprobe


Kapitel 3 - Der Tod klärt nichts (Auszug)

...

"Geh doch endlich ran!"
Holger schimpft schon eine Weile am Telefon herum, aber sein Gesprächspartner in spe meldet sich nicht.
"Verdammt, verdammt… ich brauche… ich schaffe das nicht bis zum Arzt! Mann, das ist doch alles nicht wahr! Möchte nur wissen, woher ich das habe…"
Das Gestänge… mit letzter Kraft schleppte er alles in seinen eigenen Wagen. Ein alter Golf, den er sich vom Munde absparte und den ihm seine Eltern schon mehrfach vorwarfen. Er würde sich nur um seinen Kram kümmern, aber ihr Hof verfiele immer mehr. Er legte ihnen an diesem Morgen einfach dreihundert Mark auf den Tisch. Hätte er verdient und sie sollten davon das Wichtigste besorgen. Natürlich waren sie gleich still und wagten nicht, wieder über ihn herzufallen. Trotzdem bemerkte seine Mutter genau, dass es ihm nicht gut ging.
"Zu viel gesoffen, oder? Na, sieht dir doch wieder ähnlich!"
Er will auffahren, bemerkt aber, wie seine Kräfte immer mehr schwinden. Verdammt noch eines! Was ist nur mit ihm los? Er hat keine Ahnung, nur ein schlechtes Gewissen und ein ganz dummes Gefühl. Ob er noch einmal in den Keller laufen sollte? Vielleicht sieht er da, was ihn so fertigmachte? Pusteln. Schlimm sehen die aus. An der Hand. Als wäre er in Feuer geraten, hätte sich verbrannt. Verflixt noch eines, das geht doch gar nicht! Er muss… muss nach Meißen. Ganz schnell. Die werden ihm auf die Füße treten, wenn er nach der Verlängerung wieder nicht pünktlich zurückkommt und den ganzen Kram abgibt! Man muss sein Schicksal nicht auch noch herausfordern, sagte er sich immer und hat meist bei solchen dummen Ideen auch noch recht. Nun schluckt er einen Moment. Na ja, vielleicht baut ihn ein Bier auf? Im Kühlschrank steht immer welches. Heute? Ja! Vater trank… soff… nicht alles aus.
"Aha, der edle Herr Sohn…"
Vater hält sich den Mund zu, als sein Blick auf Holgers Hand fällt.
"Junge, was hast Du denn gemacht?"
Nichts. Was denn nur? Nichts natürlich. Er ist ja nicht blöd und wird jetzt reden. Hat sicher nichts miteinander zu tun. So schnell holt man sich so etwas sicher nicht weg. Er schluckt. Na ja, wenn er nachts erschrickt, hat er auch schon am Morgen eine Pustel, eben so eine dumme Blase an der Lippe. Nee, nicht so was Schwarzes, oder?
"Ich bin dann mal weg!"
Sein Vater schaut ihm nachdenklich hinterher.
Gas geben. Er muss schnell machen. Erst fährt er zum Auer, dann hinunter nach Coswig und danach immer an der Elbe entlang. Ihm ist nicht wohl. Das Bier aber, das nahm zumindest ein wenig die Scheu. Kann er das so sagen? Er grinst und gleich tut ihm das Gesicht weh. Wie denn das? Vorsichtig fährt er an den Straßenrand, hält an und schaut in den Spiegel. Oha… rot. Das ganze Gesicht ist rot. Das ist… nicht gut. Begann es auch so am Arm? Weiß er nicht. Er warf sich ins Bett… natürlich ohne sich zu waschen oder noch etwas zu essen. Dann wachte er irgendwann wegen der Schmerzen im Arm auf und sah die Bescherung. Schmerzte das so? Nein. Im Gesicht spürt man das alles ganz anders.
[...]
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Pestkolonie: Ein Friedewald-Krimi

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