„Blut“ von Stefan Jahnke




Wirtschaftsthriller
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
November 2008
ISBN 978-3-8370-5352-4


„Blut ist dicker als Tinte!“ Wer hat diesen klugen Satz nicht schon einmal gehört? Die Familie ist die kleinste Zelle in unserem unüberschaubar gewordenen Alltag. Die Familie. Klingt das nicht nach Mafia, Cosa Nostra, Camorra oder anderen Ablegern des inzwischen weltweit agierenden organisierten Verbrechens? Blut verbindet jedoch auch fast normale Familien, Familienunternehmen, Parteien, Ämter, Regierungen und mehr. In den Jahren nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstanden viele solcher Familienbetriebe. Manche verschwanden, manche wuchsen und manche wurden zum familiären Kraken in dem nur die Familie allein zählt. Kein Mitarbeiter hat eine Chance. Es geht um Ausbeutung, Mobbing, Verrat, ja sogar Mord – und natürlich immer um Geld. Viel Geld. Ganz im Sinne der Familie. Tauchen Sie ein in diesen spannenden Thriller und erleben Sie mitten in Deutschland, was sonst vielleicht nur in Neapel möglich erscheint.



Leseprobe

Prolog (Auszug)

Kopfschuss. Aufgesetzt. Vielleicht fünf Stunden her. Er hatte keine Chance. Kein Raubmord. Die Uhr ist noch da. Teures Ding! Kreditkarten, Ausweis, Portmonee und so weiter fehlen zwar, doch ich denke nicht, dass er so etwas dabei hatte. Piekfeine Sachen jedenfalls und ein leichter Champagnergeruch. Schlecht ging es dem jedenfalls nicht!“ Schon der zweite Fall in diesem Monat. Nein, der andere war im Juni. Frank hatte schon am Tatort alles vorerst Notwendige untersucht. Doch halt… War dies der Tatort? Blut war hier wenig zu sehen. … und auch die üblichen sonstigen Flüssigkeiten fehlten.
Schleifspur? Nein! Aber dafür Reifenspuren. Breite Reifen. So, wie von einem Offroader. Mitten auf der Wiese… Der muss hier im Wohngebiet aufgefallen sein! Also doch wie beim letzten Fall.
Kein Tatort, nur der Ort des Auffindens!
„Identität… nicht geklärt. Kein Ausweis, keine Brieftasche – also keine Identität! Ein paar Dollarnoten, Hunderter … und das hier.“
Frank hielt mir einen Violett leuchtenden Kugelschreiber mit der Werbung eines örtlichen Copystudios entgegen.
Und wieder eine Parallele. Und wieder nichts, was uns sofort weiter bringen konnte. Na, da würde sich der Alte sicher freuen!
Der tobte schon eine Weile, weil wir bei dem anderen Fall nicht einen Millimeter vorwärts gekommen sind, Und nun auch noch ein bis auf den anderen Ort des Auffindens völlig gleicher Fall.

Die Leiche, gut fünfunddreißig bis vierzig Jahre alt, männlich, ursprünglich schwarze, jedoch trotz des geringen Alters schon ziemlich ergraute Haare, gepflegtes Äußeres … nun ja, wenn man das nach einem Kopfschuss so sagen konnte. Scheinbar Nichtraucher und möglicher Weise Büroarbeiter … oder Vertreter. Mitteleuropäer.
Leicht untersetzt und wie gesagt teuer gekleidet. Größe? Zirka eins achtzig. Verheiratet. Zumindest trug er einen recht teuren Ehering. An der Linken… also verlobt. Na, zumindest über die Klamotten und vielleicht den Ring müssten wir doch eine Identität ermitteln können.
Aber das war eine Aufgabe für Holger und Susanne. Die Profiler.
Hier gab es nicht mehr viel für uns zu tun. Ich machte mir noch einen Eindruck vom Ort, wohl weißlich, dass dieser zumindest mit der eigentlichen Tat wenig, wenn vielleicht sogar überhaupt nichts zu tun hatte. Verrückt! Warum brachten Menschen sich gegenseitig um? Und auch noch solche, die es offensichtlich geschafft hatten, denen es gut ging. Wem war der Kerl im Wege?
Zurück in der Einsatzleitung sah ich die Unterlagen des anderen Falles durch. Dürftig. Ein paar Fotos, Vermutungen, Opferbeschreibung.
Nun hatten wir also zwei Tote, die, wenn sie nicht von Statur und Haarfarbe so unterschiedlich gewesen wären, von Kleidung und gepflegtem Äußeren gut als Brüder, vielleicht gar als Zwillinge hätten durchgehen können.


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Blut