„Birkfalken“ von Stefan Jahnke




Historischer Roman
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
März 2010
ISBN 978-3-8391-6468-6


Elbsandsteingebirge an der Grenze zu Böhmen zum Ende des 14. Jahrhunderts. Der Herr vom Falkenstein, Germar von der Duba, einer aus dem alten Geschlecht der Birken und genannt der ‚Birkfalke', wird nach vielen Missetaten vom Ritter des Markgrafen, der auch im Auftrage des Bischofs von Meißen reitet, gefasst und auf dem Königstein verhört. Dem Tode nahe sieht er seinen Frevel nicht ein, behauptet gar, dass er allein von seinen Verwandten zu all dem getrieben wurde. Wirklich fällt es dem Ritter von Gruna schwer, die Anschuldigungen aufrecht zu erhalten, denn der Birke erhielt einst von Kaiser Karl den Ritterschlag und stand sich mit Kurfürst Rudolf mehr als nur gut. Sein Weib Viola von Kromm bittet um Gnade und so beginnen Nachforschungen. Einst stellten die Birken den Obersten Meister der Tempelherren in Böhmen. Doch deren Orden wurde vor fast einhundert Jahren zerschlagen. Gerüchte über alte Verbindungen, Handel auf den alten Wegen und Schutz dessen durch Nachfahren jener Templer an der Straße nach Jerusalem verstummen nicht. Können Bischof und Markgraf sich der Verwandten des Birkfalken bedienen und ihn selbst wegen seiner unbeugsamen Ablehnung gegen all dies hassen? Ist der Birkfalke gar wirklich ein Opfer? Begleiten Sie den Ritter von Gruna auf seinem Weg zur Wahrheit.




Leseprobe

Kapitel 1 - Graue Vorzeit

Im Jahre des Herrn 1340 kam ich vom Wildenstein direkt nach Rathen. Mein Oheim hat die Burg inne und darf all die Steuern und Abgaben, die die Leute dieses Landes da zu zahlen haben, für sich allein beanspruchen. Ein großes Entgegenkommen der Birken, zu denen er gehört und die doch gerade durch den Rat, Hinnerk und die anderen großen Duben vertreten wird.
Ich wollte schon immer auf einer freien Burg leben und konnte mich nicht entscheiden ob ich mich einem anderen Herrn anbiedern sollte um dies zu erreichen oder einfach darauf warte, dass vielleicht durch die vielen Streitereien auch unter den Birken in der großen Familie eines Tages ein Teil irgendeines Erbes endlich auf mich fällt…
Das war natürlich ein kühner Gedanke. Niemand würde ernsthaft erwarten, dass ich einmal etwas erhalte was doch ganz anderen gehört. Und seit das Ansehen der Birken gerade durch die großen Führer in Böhmen noch mehr wuchs, da habe ich mich dann entschlossen, doch einen anderen Weg einzuschlagen.
Ich wollte den Herrn von Rathen, Berek von der Duba, dazu bringen, mir ein kleines Stück seines Landes zu geben. Etwas, was ich allein hatte und was ich auch nur ihm gegenüber zu vertreten habe.

Berek war nicht begeistert als er mich aus diesem entfernten Teil der großen Familie sah. Mein Vater galt als Haudrauf und ich hatte wohl dadurch schon von Anfang an einen schweren Stand bei allen rechtschaffenen Leuten in dieser Gegend.
Aber Berek schien auch an sich und seine Kindheit zu denken. Da war er seinem Vater im Wege, denn durch die Mutter sollte er ein Amt übernehmen, was sein Vater für sich beanspruchte.
Schwere Zeiten. Und Berek setzte sich trotz allem durch, hatte das Amt inne… als Kind… und bekam darauf hin eines Tages von Hinnerk auch Rathen zugesprochen. Ein glücklicher Umstand. Ein Beweis dafür, dass man nicht nur unbedingt in der Familie geboren sein musste, die das Land schon besaß, sondern sich auch eine ordentliche Stellung erarbeiten konnte. Ja, und das tat er ein Leben lang.

Nun wollte er mich nicht heim schicken. Zumal nun, nachdem auch noch die Meldung kam, dass mein Vater in einem kleinen Grenzgeplänkel gefallen war, fraglich schien, ob ich denn wohl noch eine Heimat, ein Zuhause hatte. Und so wollte er mir eines geben. Irgendwann richtig und nun erst einmal auf Rathen.
Aber die Zeiten waren nicht nur unter den Birken schlecht.
Der Markgraf, damals Friedrich, den man auch den Ernsthaften nannte, wollte sein Land einen.
Was man niemandem zutraute, das schafften aber die Männer um Hinnerk. Sie erwarben immer mehr Land. Noch gab es ein paar wenige slawische Stämme im Osten und auch auf der böhmischen Seite der Grenze gab es neben den Ureinwohnern, wie wir sie manchmal schimpften, noch andere unbedeutende Gruppen und Herrscher, die sich nach der einen oder anderen Auseinandersetzung schnell bereit erklärten, doch noch ihr Land und die darin lagernden Schätze, aber auch die Burgen und die Ansprüche abzutreten… an die Birken.
Wir wurden groß und mächtig.


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