„Band 3: Die Flucht“ von Stefan Jahnke




Roman der Birkenkreuz-Saga
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
Januar 2012
ISBN 978-3-8448-1163-6


Herbst 1307.

Großmeister Jacques de Molay reist zur Prager Burg, um den Sohn seines Vertrauten, Matej Berka von der Duba aus dem Geschlecht der Birken, kennenzulernen.
Längst wissen die Templer, dass Philipp der Schöne von Frankreich den Orden zerschlagen wird. Selbst das genaue Datum ist ihnen bekannt.
Im Verborgenen nutzen sie ihre Verbindungen zu befreundeten Brüdern anderer Orden und ins Heilige Land, um zu retten, was Papst und König niemals in Besitz nehmen dürfen. Matej erhält die Erlaubnis, seinen Sohn Hora bereits jetzt in alle Geheimnisse einzuweisen. Beide sollen, fernab vom Reich der Franken, als graue Eminenzen den Orden und seine Hinterlassenschaften für jenen Tag sichern, an dem die Welt bereit ist, die Wahrheit über die Kreuzigung Jesus Christus zu erfahren.

Kaum zurück in Paris, greifen die Schergen Philipps zu. Jener 13. Oktober 1307, ein Freitag, wird zum Inbegriff für böse Ahnungen und deren Erfüllung. Mit Mut und Hoffnung machen sich die Birken unerkannt abseits bewachter Wege auf ins Märkische, um das Birkenkreuz zu übernehmen und an einem neuen, sicheren Ort zu verwahren.

Was ängstigte Papst Clemens und trieb Philipp den Schönen wirklich zu jenen Taten, die Ordensbrüder bis heute entzweien und Geistliche auf eine immer noch spannende Suche senden?




Leseprobe

Prolog (Auszug)

"Schlagt ihm den Kopf ab. Ich will nichts mit ihm zu tun haben!"
Weithin schallt der Ruf über die Ruinen der Felsenburg. Besseler schlottert, sieht schon, wie einer der Birkentreuen grinsend sein Schwert zieht und nach einem guten Richtplatz sucht. Nein, denkt er, nein, so darf es nicht enden! Was soll der Heilige Vater… nun ja, wenn alles stimmt, was man den Birken nachsagt, dann hätte der auch keine Gewalt und alles wäre wirklich eine Lüge. Aber er lebt doch… er weiß viel… vielleicht kann er…?
"Halt!"
Wer schreit das? Die Stimme klingt brüchig und alt. Konrad? Was erdreistet der sich? Fast die gleichen Gedanken müssen Baresch und Besseler haben. Wobei Letzterer natürlich mehr von diesem Ausruf hat. Immerhin kann er seinen Tod verzögern.
"Was…?"
Donnernd, lauter noch, als der Ruf nach dem Blut des ehemaligen Kardinals, klingt die Stimme über die Steine. Konrad grinst einen Moment und schaut dann ungebrochen und stur in Bareschs Augen.
"Wisst Ihr eigentlich, dass Ihr mit ihm auch Eure Chance zerstört, Euer Erbe anzutreten?"
Erbe… was faselt der alte Kerl denn da? Der Bauer in Rochlitz meinte schon, dass das der Schlimmste auf diesem Steinhaufen sei, als er ihnen die Beiden vorhin erst überstellte. Nun ja, viele versuchen halt, sich bei den neuen Herrschern so schnell als möglich Lieb Kind zu machen. Sollen sie es nur. Der Bauer jedenfalls hatte nichts davon, bekam gleich einen ordentlichen Bescheid, was er in den nächsten Tagen zu liefern hatte. Trotzdem… dieser Folterknecht… nun ja, manchmal haben solche Leute auch einen Sinn!
"Erbe hin oder her… erst folterst Du mir meinen Vater zu Tode und dann schwingst Du große Reden? Warte nur… bald bist auch Du dran! Genauso wirst Du sterben, wie mein Vater!"
Konrad macht eine wegwerfende Handbewegung.
"Ich bin alt, habe mein Leben gelebt. Sicher halte ich nicht lange durch, wenn Ihr mich piesackt. Aber egal… ich habe so viele vom Leben zum Tode befördert, dass ich einfach müde bin. Tut nur immer, was Ihr wollt! Aber der da…"
Seine verknöcherten Finger weisen auf Besseler, der langsam ein wenig Hoffnung spürt.
"…der weiß, wohin sein so sehr geistlicher Bruder und dieser Maron gingen… und wo sie… das Kreuz zu finden hoffen!"
Besseler bibbert. Nicht nur am Körper, auch innerlich. Er weiß genau, dass Rohweder ihn jetzt retten könnte… soweit denn auch Baresch wirklich etwas wissen will, was der in den alten Dokumenten fand. In seinem eigenen Kopf ist irgendwie… eine undefinierbare Leere. Nicht zu begreifen und doch vorhanden. Wie geht das? Er fragt sich immer wieder. Und er ist unzufrieden, ja gar geschockt. Ist das nicht Konrad, der dort die Brandeisen in der Feuerschale erhitzt, sich wirklich in eben jenem Kerker und Folterraum unter der zusammengefallenen Burg bereit macht, um ihn, einen Mann des Glaubens, der Kirche, gar des großen Roms, zu foltern? Wie geht das denn?
Ungläubig sieht er, wie Baresch gar einen Moment mit Konrad scherzt. Dann versucht er, sich zu erinnern, wie schnell denn der alte Folterknecht bereit war, ihn zu begleiten. Ja, damals… nicht einmal einen ganzen Tag ist es her… da dachte er noch, dass der Kerl nur ebenso fliehen will, wie er selbst. Dabei noch den alten Herrn einzuholen, diesen feigen Ritter, der sich einfach davon macht, ihn hier sitzen und auch noch alle Verantwortung tragen lässt, war sicher ein gutes Zubrot. Aber jetzt?


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