„Band 1: Das Allerheiligste“ von Stefan Jahnke




Roman der Birkenkreuz-Saga
Paperback,
308 Seiten
Books on Demand, Norderstedt
Oktober 2011
ISBN 978-3-8423-8415-6


1486, auf der Felsenburg, hoch über der Iser an der Grenze zum Riesengebirge.

Dem päpstliche Gesandten und Beauftragten des Kaisers, Bernhardt von Maron, gelang die Gefangennahme des letzten Meisters der Tempelritter der böhmischen Linie, des flüchtigen Karel von der Duba aus dem Geschlecht der Birken, der selbst nach fast 200 Jahren der Auflösung des alten Ordens, getreu der Tradition seiner Familie, die alten Geheimnisse der Christenheit vor Rom beschützen und für die Nachwelt als die einzige Wahrheit bewahren will.

Niemand glaubt die Geschichten um ein ‚Wahres Kreuz' des Zimmermanns, der heute als Heiland bekannt ist und an der Seite Gottes sitzen soll. Trotzdem besteht der Heiligen Vater darauf, dass der alte Birke nur vor ihm selbst Rechenschaft ablegt. Doch unter der peinlichsten Folter bleibt Karel stumm, scheint entweder dem Wahnsinn verfallen oder ist übermenschlich stark.

Trotz der vielen angeblichen Reliquien, die einst vom Heiligen Lande nach Europa kamen und bis heute hier verehrt werden, bleiben viele Fragen offen: Starb Jesus von Nazareth damals wirklich durch Verrat, konnte er sich retten oder floh er feige vor seinen Richtern? Existiert das Kreuz noch, an dem er angeblich litt? Und wenn ja… wo?

Karel schweigt und es beginnt ein Wettlauf durch die Jahrhunderte.




Leseprobe

Prolog (Auszug)

"Ein Dummkopf ist der Alte! Wehrt sich und verliert so bald sein Leben! Wie kann man nur so alt und dumm zugleich sein? Weißt Du, dass man ihm schon alle Finger zerquetscht hat und nun auch noch seine Zehen dran sind? Er schreit nicht. Ich weiß nicht, wie er das macht. Aber er schreit nicht. Keine Schläge, keine Brandmale, nicht einmal, als ihm der alte Konrad die Eier abschnitt… oh, das hat gesuppt! Aber irgendwie bekam diese Hexe von einem Kräuterweib ihn wieder hin. Nun gut, ein Weib wird er nicht mehr glücklich machen. Aber mit seinen gut siebzig Lenzen ist das sicher seine geringste Sorge. Aber diese Schmerzen… jede einzelne Qual würde mich umbringen. Er? Nein, nichts. Ein wenig Wasser, ein paar Tritte und er kommt wieder zu sich, schaut mir auch noch frech ins Gesicht und… schweigt. Narr! Nicht mehr, als ein Narr ist er!"
Jonas, der junge Knappe, der stets versuchte, sich aus allen aktuellen Themen herauszuhalten und nur seinen Kampf zu üben, seinem Vater also alle Ehre zu machen und bald zur vorzeitigen Schwertleite schreiten zu können, der schaut zu diesem Ritter, der noch vom Blut bespritzt vor ihm steht und wie zu sich selbst spricht, als er von den Gräueltaten berichtet, die man dem Letzten der alten Herren von Prag angedeihen lässt, seit man ihn vor Wochen irgendwo hier im Gebirge aufstöberte und festnahm.
Karel von der Duba, ein gestandener Greis, der wirklich sein Leben hinter sich hat und sich kaum mehr auf weitere Jahre freuen sollte, der scheint ein harter Bursche zu sein. Sein Vater berichtete dem Knappen einmal, dass gerade die Herren von Prag das Land vor Jahren noch beisammenhielten. Dem alten Prag. Eben dem, das noch von wahren Rittern beherrscht wurde und der Gefolgschaft zu Kaiser, König und Glauben treu blieb. Und nun?
Bernhardt von Maron ist ein harter Hund, wie manche behaupten. Wenn er sich in den Kopf setzte, dass er etwas tun will, dann tut er es auch. Von wegen… Auftrag des Kaisers… Der würde niemals gegen einen Birken vorgehen! Zu stark. Gerade, weil doch auch noch ein Böhme, Karl, ihnen damals noch mehr Land zusprach.
Der Ritter scheint Jonas gar nicht zu bemerken. Wieder und wieder schlägt er mit seiner geschundenen Faust in den Wasserkübel.
"Nicht einmal im Traum lässt er mich in Ruhe, der alte Mann. Dabei soll er doch nur gestehen, dass er sich von der Kirche abwandte und nichts besitzt, was einen wahren Gläubigen interessiert!"
Was meint er nur? Jonas begreift nichts. Unwirklich ist die Umgebung. Und doch erkennt er nur zu gut, dass hier Großes geschieht. Etwas, was er nicht einschätzen kann.
Natürlich hörte er auch schon verschiedentlich von Weibern, denen man Zauberei und Teufelsliebe unterstellte und die man in Eisen legte, gar ins Wasser warf oder mit ihnen ein Feuer entfachte… um sie herum? Ach, was weiß er denn.
Der Alte? Ein Berka von der Duba ist gefährlich! Natürlich… keine Ritter des alten Ordens dürfen sie mehr sein. Die Templer sind tot. Heilig? Nein, das waren sie wohl nicht. Nicht nach dem, was man sich heute offen und längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand erzählt.
Dem Teufen nahe?


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Birkenkreuz: Band 1: Das Allerheiligste